Ein Beitrag von
Susanne Blüml
PR Managerin
YONTEX GmbH & Co. KG
Aktuelle Marktdaten des VDMA – ideeller Träger der drinktec – zeigen, dass ein weltweit steigender Konsum zu positiven Marktaussichten für die Getränke- und Liquid-Food-Industrie führt. Der VDMA sieht die drinktec als entscheidenden Impulsgeber für den Maschinenbau.
Veröffentlicht am 09/09/2025
Ein Beitrag von
Susanne Blüml
PR Managerin
YONTEX GmbH & Co. KG
Die globale Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist einer der dynamischsten Wachstumssektoren und in vielen Ländern ein wichtiges Industriesegment. Das weltweite Handelsvolumen mit Lebensmittelverarbeitungs- und Verpackungsmaschinen ist stetig gewachsen und erreichte 2024 einen vorläufigen Höchststand von 54,5 Milliarden Euro.
Von 2015 bis 2024 belief sich das kumulierte internationale Handelsvolumen für Lebensmittelverarbeitungs- und Verpackungsmaschinen – basierend auf den Exportdaten von 52 Industrienationen – auf insgesamt 448 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 43 Prozent in diesem Zeitraum entspricht.
Europa dominiert weiterhin den internationalen Handel in diesem Sektor und macht fast 70 Prozent des weltweiten Handels aus. „Dank ihres hohen Spezialisierungsgrades, Leistung und Innovation ist die Lebensmittelverarbeitungs- und Verpackungsmaschinenindustrie der erfolgreichste Exportsektor innerhalb der europäischen Maschinenindustrie“, so Richard Clemens, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen. Italien und Deutschland führen die Liste der wichtigsten Exportnationen an und halten jeweils einen Anteil von 20 Prozent am weltweiten Handel.
Deutschland hat in mehreren Teilbereichen eine besonders starke Position: Im Jahr 2024 stammte jede dritte weltweit gehandelte Getränkeverpackungsmaschine und jede zweite Brauereimaschine aus Deutschland. Mit einem durchschnittlichen Exportanteil von 84 Prozent gehört die Lebensmittel- und Verpackungsmaschinenbranche zu den exportintensivsten Bereichen des deutschen Maschinenbaus. Im ersten Quartal 2025 stiegen die Exporte um 3,4 Prozent im Vergleich zum bereits hohen Niveau des Vorjahres. Mehr als die Hälfte dieser Exporte ging in außereuropäische Länder.
Die Vereinigten Staaten sind seit vielen Jahren der mit Abstand wichtigste Markt für deutsche Hersteller von Lebensmittelverarbeitungs- und Verpackungsmaschinen. Im Jahr 2024 exportierte Deutschland Maschinen im Wert von 1,8 Milliarden Euro in die USA, was einem Anstieg von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
China bleibt einer der wichtigsten Märkte für deutsche Maschinenbauunternehmen, fiel jedoch 2024 hinter Frankreich auf den dritten Platz zurück. Die deutschen Exporte in die Volksrepublik gingen 2023 um 26 Prozent auf 448 Millionen Euro zurück und stagnierten 2024 auf diesem Niveau. Neben der anhaltenden Konjunkturschwäche hatte auch Chinas „Buy Local“-Politik einen spürbaren Einfluss.
Die europäischen Märkte, auf die 47 Prozent der deutschen Exporte entfallen, blieben robust und wuchsen 2024 insgesamt um 4,3 Prozent. Starke Wachstumsimpulse – oft im zweistelligen Bereich – kamen von fast 40 außereuropäischen Märkten, darunter Brasilien, Mexiko, Saudi-Arabien, Vietnam, Angola und Nigeria. „Unsere Branche ist global diversifiziert, was grundsätzlich gute Marktchancen gewährleistet”, fasste Clemens zusammen.
Die Vereinigten Staaten sind seit vielen Jahren der mit Abstand wichtigste Markt für deutsche Hersteller von Lebensmittelverarbeitungs- und Verpackungsmaschinen. Im Jahr 2024 exportierte Deutschland Maschinen im Wert von 1,8 Milliarden Euro in die USA, was einem Anstieg von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Laut einer aktuellen Umfrage des VDMA berichtet jedoch eine klare Mehrheit der Maschinenbauunternehmen von wachsender Unsicherheit hinsichtlich des US-Marktes: 87 Prozent unterhalten Geschäftsbeziehungen zu den USA, davon betreiben zwei Drittel eigene Vertriebsniederlassungen vor Ort.
„Wir hoffen, dass die Verhandlungen mit der EU-Kommission Früchte tragen werden. Hohe Zölle – oder schlimmer noch, ein Handelskrieg mit der Europäischen Union – würden letztendlich Verluste für alle bedeuten“, sagte Clemens.
Trotz der Zollsorgen rechnet er mit vielen Besuchern aus dem US-Markt auf der drinktec 2025. „Mit über 1,5 Millionen Beschäftigten ist die US-Lebensmittelindustrie der größte Produktionssektor des Landes. Automatisierung und Kapazitätserweiterung sind wichtige Treiber für Investitionen. Amerikanische Unternehmen können ihren technologischen Bedarf nicht im Inland decken“, sagte Clemens und verwies auf die EU-Importe von Lebensmittelverarbeitungs- und Verpackungsmaschinen, die sich 2024 auf 5 Milliarden Euro beliefen.
China hat seine Präsenz in den letzten Jahren deutlich ausgebaut und ist mit einem Anteil von 12 Prozent am weltweiten Handel nun der drittgrößte Exporteur von Lebensmittelverarbeitungs- und Verpackungsmaschinen. Die chinesischen Exporte haben sich in fünf Jahren fast verdoppelt – von 3,5 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 6,6 Milliarden Euro im Jahr 2024 – und bedienen in erster Linie den asiatischen und afrikanischen Markt. Chinesische Unternehmen richten ihren Blick jedoch zunehmend auf den globalen Markt. „Viele chinesische Firmen stellen auf der drinktec aus, um über diese hochinternationale Plattform weiteres Marktpotenzial zu erschließen“, so Clemens.
Die Aussichten für Technologieanbieter bleiben positiv, da die weltweite Getränkeindustrie weiter wächst. Laut Euromonitor International wurden 2024 weltweit rund 1,1 Billionen Liter abgefüllte Getränke verkauft. Das britische Marktforschungsunternehmen prognostiziert bis 2028 einen weiteren Anstieg von etwa 14 Prozent.
Euromonitor erwartet ein anhaltendes zweistelliges Wachstum in Regionen wie Afrika/Nahost und Asien-Pazifik, während in gesättigten Märkten der Getränkekonsum nur moderat wachsen wird. In diesen Regionen verlagert sich der Fokus auf qualitatives Wachstum und Produktinnovation.
Laut Euromonitor wurden 2024 weltweit rund 7.000 neue alkoholfreie Getränkeprodukte auf den Markt gebracht, neben fast 6.300 neuen alkoholischen Getränken. Die meisten dieser Innovationen wurden in den USA, Kanada und auf den europäischen Märkten eingeführt.
Kurz vor der drinktec 2025 zeigt sich die Branche in robuster Verfassung: Europa bleibt unangefochten die Lokomotive des internationalen Maschinenbaus im Segment der Lebensmittel- und Verpackungsmaschinen, Deutschland behauptet seine Führungsrolle in Schlüsselbereichen, und trotz geopolitischer Unsicherheiten eröffnen dynamische Wachstumsmärkte in Asien, Afrika und Lateinamerika neue Chancen. Der weltweite Durst nach Vielfalt und Innovation sorgt dafür, dass die Nachfrage nach modernster Prozesstechnik weiter steigt – beste Rahmenbedingungen also für eine Weltleitmesse, die den Takt für die kommenden Jahre vorgibt.
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